Die bestehenden Angebote im Raum Dortmund zur sexuellen Bildung richten sich vorwiegend an junge Menschen, die über Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen erreicht werden. Dabei werden Jugendliche an den Förderschulen sowie junge Erwachsene mit Behinderungen bisher kaum adressiert. Offene Angebote zur sexuellen Bildung für Erwachsene mit Behinderung gibt es derzeit nicht. Ebenso fehlen Angebote, die Fachkräfte in den Hilfestrukturen dabei unterstützen, die sexuelle Gesundheit und Selbstbestimmung ihrer Klient:innen angemessen zu thematisieren und zu fördern.
Das Projekt Sexuelle Bildung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen verfolgt das Ziel, (junge) erwachsene Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen in ihren sexuellen Kompetenzen und ihrer sexuellen Selbstbestimmung zu stärken. Geplant ist die Entwicklung von Beratungsangeboten und Workshop-Formaten zum Thema sexuelle Bildung, die die Vermittlung von Wissen, das Erlernen von Fähigkeiten und Kompetenzen sowie die Reflexion von Mustern, Werten und Normen in diesem Themenfeld in den Mittelpunkt stellen. Besonderer Schwerpunkt wird auf interaktive Methoden gelegt, die die Inhalte erfahrbar machen, sowie auf einen intensiven Austausch der Teilnehmenden untereinander.
Darüber hinaus sollen Fachkräfte im Hilfesystem für Menschen mit Behinderung (z. B. in Wohneinrichtungen) für das Thema sexuelle Bildung sensibilisiert, methodisch unterstützt und dahingehend geschult werden, wie sie ihre Klient:innen bei der Verwirklichung ihrer sexuellen Selbstbestimmung unterstützen können. Zu diesem Zweck werden Fortbildungen konzipiert und angeboten, die sowohl Wissen rund um Sexualität vermitteln als auch die Reflexion eigener Positionen und Arbeitsweisen fördern. Zusätzlich bieten sie Raum für den Austausch untereinander.
Die aidshilfe dortmund e.v. möchte somit Kompetenzen, Strukturen und Konzepte zum Thema sexuelle Bildung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen aufbauen und diese langfristig und nachhaltig in ihrer Beratungsarbeit verankern.