Frauen mit Behinderung sind einem erhöhten Risiko mehrfacher Diskriminierung ausgesetzt. Besonders im Arbeitsleben wird diese Mehrfachdiskriminierung sichtbar. Gleichzeitig ist die Datenlage zur Teilhabe von Frauen mit Behinderung am Arbeitsleben unzureichend.
Ein vorangegangenes Projekt des LWL-Inklusionsamts hat bereits erste Ergebnisse zu den Lebenslagen und -welten, Bildungs- und Berufsverläufen sowie den spezifischen Bedarfen von Frauen mit Behinderung hervorgebracht, vor allem aber auch wesentliche Forschungslücken aufgezeigt. Es wurde deutlich, dass die Passgenauigkeit und Wirksamkeit der bestehenden Unterstützungsleistungen kaum erforscht sind. Dadurch besteht ein hohes Risiko, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Situation im Arbeitsleben nicht oder nur unzureichend greifen.
Das Projekt PowEr soll dazu beitragen, diese Lücken zu schließen, indem Erkenntnisse zu den Einflussfaktoren auf die Teilhabe am Arbeitsmarkt von Frauen mit unterschiedlichen Behinderungsbildern gewonnen werden. Diese Erkenntnisse werden in Handlungsempfehlungen für das LWL-Inklusionsamt Arbeit überführt. Dadurch wird das LWL-Inklusionsamt Arbeit in die Lage versetzt, im Anschluss an das Projekt – gegebenenfalls bereits parallel dazu – gemeinsam mit Akteuren und Partnern z.B. der Arbeitsagentur für Arbeit gezielte Steuerungsmaßnahmen zu entwickeln. Ziel ist es, den besonderen Bedürfnissen von Frauen mit Behinderung oder drohender Behinderung gerecht zu werden. Der Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis trägt zur Optimierung und Weiterentwicklung der Leistungsangebote bei. Er soll die Erwerbsbeteiligung von Frauen mit Behinderung fördern und ihre Zugänge zum Arbeitsmarkt verbessern.
Das Projekt wird in fünf Arbeitspaketen umgesetzt:
- Erhebung des aktuellen Forschungsstands
- Durchführung von Interviews zu den beruflichen Verläufen von Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen und Darstellung förderlicher sowie hinderlicher Bedingungen in Form eines Handlungsleitfadens für das LWL-Inklusionsamt Arbeit
- Untersuchung der Nutzung des LWL-Budgets für Arbeit durch Frauen mit Behinderung
- Erstellung eines Abschlussberichts
- Veröffentlichung von Teilberichten und des Abschlussberichts, einschließlich Handlungsempfehlungen, sowie Vorbereitung und Durchführung einer Fachtagung
Träger des Projekt ist das LWL-Inklusionsamt Arbeit. Wesentliche Teile der Umsetzung erfolgen in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Institut.
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