Mit der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und der Reform des Betreuungsrechts – dessen Ziel es ist, die Selbstbestimmung der betroffenen Menschen und die Qualität der rechtlichen Betreuung zu verbessern – verändern sich auch die Anforderungen der ehrenamtlichen Betreuung. Die Anforderungen an jetzige und zukünftige ehrenamtliche Betreuer:innen sind in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Die erhöhten Anforderungen zeichnen sich durch eine zunehmende Komplexität in den Tätigkeitsfeldern ab. Gerade das vielfältige Tätigkeitsfeld (Setting) der ehrenamtlichen rechtlichen Betreuung von und für Menschen mit Behinderungen wird zunehmend anspruchsvoller. Dies hat zur Folge, dass es an vielen Stellen zu Verunsicherung(en) kommt oder gar die Übernahme einer ehrenamtlichen rechtlichen Betreuung verhindert wird.
Ziel des KomBi-Ehrenamt Projektes ist, ehrenamtliche Betreuer:innen sowie die bestehenden (ehrenamtlich geführten) Betreuungsvereine bei und in ihren vielfältigen Aufgabenbereichen durch Vernetzung sowie Kooperation zu stärken und zu beraten. Insbesondere sollen die Ehrenamtlichen durch z.B. qualitätsgesicherte und kompetenzbasiert konzipierte digitale Formate Rechtssicherheit, Verfahrenssicherheit und eine Kompetenzerweiterung für den Umgang mit herausfordernden beruflichen Situationen erlangen.
So sollen basierend auf der vorhandenen Arbeit und auf Basis empirisch erhobener Bedarfe der Akteure verlässliche Unterstützungsstrukturen geschaffen werden. Durch das Prinzip der Partizipation der Ehrenamtlichen an Entscheidungen bzgl. der Planung, Durchführung und Bewertung von curricularen Entwicklungsprozessen im Zuge der o.g. Reform sollen die Akteure Sicherheit, Kompetenz und eine gezielte Orientierung erlangen.
Von wesentlicher Bedeutung sind dabei der Aufbau und die Etablierung einer kontinuierlich systematisch ausgerichteten Qualifizierungs- und Fortbildungsstruktur für die ehrenamtliche Betreuung. Das kompetenzbasierte Bildungskonzept soll zum einen der Qualitätssicherung dienen und zum anderen sollen dadurch Unsicherheiten bzgl. unterschiedlicher Wissensstände kompensiert werden. Dafür soll mittel- und langfristig eine digital ausgerichtete Bildungsplattform entstehen, in der fortlaufend sowohl Grundlagenwissen als auch tagesaktuelle Themen inhaltlich aufgegriffen, vertieft und reflektiert werden.